Kein Leichtbau ...

Leichtbau liegt voll im Trend, dabei ist dies bei Teleskopen unter 18“ nicht nötig.

Machen Sie sich bewusst: mit einem Leichtbau verlieren Sie immer bedingungslosen Beobachtungskomfort.

Warum das so ist, wird meist verschwiegen. In einem Dobson-Teleskop gibt es verschiedene physikalische Grundgrößen. Ziel ist es, am Ende ein benutzbares Arbeitsgewicht zu schaffen, bei dem das Teleskop in jeder Position stehen bleibt. Das heißt: egal welches Okular eingesetzt wird und unabhängig von dessen Gewicht, das Teleskop muss die Position sicher halten.

Nun gibt es zwei Trends, die sich widersprechen:

Gitterrohr-Teleskope werden immer leichter und Okulare immer schwerer.

Mehrlinsige Okulare mit einem Gewicht von über 1kg sind keine Seltenheit.

Teleskopbauer sprechen oft von gutem und bösem Gewicht. Das „gute“ Gewicht ist das unterhalb des Schwerpunktes in der Spiegelzelle. Alles dort sorgt für Auftrieb und ermöglicht es erst, dass Zubehör getragen wird. Hierzu zählt der Spiegel, die Spiegelzelle usw. Das „böse“ Gewicht ist das am Hut. Hierzu zählt alles, was das obere Ende des Teleskopes nach unten zieht, also Okularauszug, Sucher, Fangspiegel usw.

Was passiert nun, wenn man am guten Gewicht spart und einen dünnen Spiegel verbaut? Es mangelt an Auftrieb! Nun ziehen die Hersteller alle Register, um künstlich Auftrieb zu schaffen. Es werden Monoringe angeboten, die sich verwinden und den Fangspiegel nur ungenügend schützen.

Bei manchen Konstruktionen muss der Fangspiegel oder der Okularauszug jedes Mal ausgebaut werden. Es werden Kontergewichte angebracht, Zugfedern oder sogar Gummizüge und Umlenkrollen verbaut. Man ist ständig damit konfrontiert, die Balance richtig einzustellen. So möchte man nicht beobachten.

Bei einigen Geräten am Markt ist es unmöglich, schwere Okulare zu verwenden. Die Geräte können diese nicht halten. Gute Sucher können wegen ihres hohen Gewichts nicht montiert werden. Viele Hersteller werben damit, dass dünne Spiegel schneller auskühlen. Bei wirklich großen Spiegeln macht das durchaus Sinn. Nach unserer Erfahrung überwiegen bei Geräten bis ca. 18" die Nachteile.

Ich beobachte selbst seit Jahren mit einem normal dicken 16" f/4,5 BK7-Spiegel.

Selbst bei extremen Temperaturunterschieden hatte ich nie das Gefühl, dass mich das Auskühlen behindert. Spätestens nach 30 Minuten konnte ich immer knackscharf beobachten. Mit den Suprax-Spiegeln von Orion-UK ist das Temperaturverhalten noch unkritischer.